Maria von Heider-Schweinitz: Bild und Selbstbild
Zum Start des neuen Ausstellungsprogrammes zeigt das Kunst Archiv Darmstadt ausgewählte Werke der Künstlerin Maria von Heider-Schweinitz, die der zweiten Expressionisten-Generation zugeordnet wird.
Geboren wurde Johanna Maria Lina Gräfin von Schweinitz und Krain, Freiin von Kauder am 20. Februar 1894 in Darmstadt. Mit ihren Eltern siedelte sie nach Berlin über, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte und schon früh den ersten privaten Kunstunterricht erhielt. Mit ihrer Familie lebte sie ab 1918 in Frankfurt am Main. Sie widmete sich für kurze Zeit der Bildhauerei, wandte sich ab 1932 aber der Malerei zu – bestärkt durch Karl Schmidt-Rottluff, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband. Aus dem Jahr 1934 sind die ersten Ölgemälde im expressiven Stil überliefert. Damit entschied sie sich zu einem Zeitpunkt für den Expressionismus, als diese Stilrichtung offiziell in Misskredit geriet, weshalb die Künstlerin weitgehend im Verborgenen arbeitete. Selbst in diesen Jahren entstanden Gemälde, vorwiegend in Öl auf Leinwand, von sinnlicher Expressivität: Landschaften, Figurenbilder und Stillleben. Einen Schwerpunkt im Werk von Heider-Schweinitz bilden Darstellungen von Figuren, insbesondere von Frauen. Auffallend ist dabei die werkphasenübergreifende Wiederholung eines bestimmten Frauentypus: Es handelt sich nicht um Porträts im eigentlichen Sinne, auch wenn viele der abgebildeten Frauen der Malerin selbst ähneln.
Nach mehreren persönlichen Schicksalsschlägen zog sich die Künstlerin mehr und mehr zurück und starb mit 80 Jahren in der Nacht auf den 5. Dezember 1974 in Frankfurt am Main.