Finissage der Ausstellung "Maria von Heider-Schweinitz: Bild und Selbstbild"

Finissage
Maria von Heider-Schweinitz: Bild und Selbstbild
Gespräch mit Sophie Lieb, Urenkelin der Künstlerin
Moderation: Dr. Katrin Thomschke, Sammlungsleiterin Kunst 18.–21. Jahrhundert des Hessischen Landesmuseum Darmstadt
Zur Finissage der Ausstellung „Bild und Selbstbild“ mit Werken der in Darmstadt geborenen Maria von Heider-Schweinitz ist Sophie Lieb aus Bonn bei uns zu Gast. Im Gespräch mit der Kunsthistorikerin Dr. Katrin Thomschke gibt sie Einblicke in das Leben und Schaffen ihrer Urgroßmutter.
Geboren wurde Johanna Maria Lina Gräfin von Schweinitz und Krain, Freiin von Kauder am 20. Februar 1894 in Darmstadt. Mit ihren Eltern siedelte sie nach Berlin über, wo sie ihre Jugend verbrachte und schon früh den ersten privaten Kunstunterricht erhielt. Mit ihrer Familie lebte sie ab 1918 in Frankfurt am Main. Sie wandte sich ab 1932 wieder der Malerei zu – bestärkt durch Karl Schmidt-Rottluff, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband. Aus dem Jahr 1934 sind die ersten Ölgemälde im expressiven Stil überliefert. Damit entschied sie sich zu einem Zeitpunkt für den Expressionismus, als diese Stilrichtung offiziell in Misskredit geriet, weshalb die Künstlerin weitgehend im Verborgenen arbeitete. Selbst in diesen Jahren entstanden Gemälde, vorwiegend in Öl auf Leinwand, von sinnlicher Expressivität: Landschaften, Figurenbilder und Stillleben. Einen Schwerpunkt im Werk von Heider-Schweinitz bilden Darstellungen von Figuren, insbesondere von Frauen. Auffallend ist dabei die werkphasenübergreifende Wiederholung eines bestimmten Frauentypus: Es handelt sich nicht um Porträts im eigentlichen Sinne, auch wenn viele der abgebildeten Frauen der Malerin selbst ähneln. Nach mehreren persönlichen Schicksalsschlägen zog sich die Künstlerin mehr und mehr zurück und starb in der Nacht auf den 5. Dezember 1974 in Frankfurt am Main.
