Schreibende Künstler - Texte von und über Eberhard und Gotthelf Schlotter

Aus Briefen, Aufzeichnungen, Kunstkritiken und Essays

13.01.2022, 19:00 Uhr
in den Räumen des Kunst Archiv Darmstadt e.V.
Eintritt: 5,- Euro / für Mitglieder frei
Eberhard Schlotter, Porträt Gotthelf Schlotter, Öl/Leinwand, 1947.
Eberhard Schlotter, Porträt Gotthelf Schlotter, Öl/Leinwand, 1947.

Wäre Eberhard Schlotter nicht bildender Künstler geworden, Maler und Radierer, er hätte das Zeug zum Schriftsteller gehabt! Er verfügte über eine besondere Begabung, Situationen trefflich zu beschreiben, sie zu literarisieren, ob es Reisen waren oder Künstlerbegegnungen, ob es Probleme der Zeit, der Kunst und der Kunstgeschichte waren oder die Geschichten hinter seinen Bildern, denen er nachspürte. Eberhard Schlotter beschrieb in einer beständigen Schreiblust sein Leben: Es entstanden Essays, Erzählungen und Briefe oder Widmungstexte.

Sein schriftliches Feingefühl entwickelte er im Umgang mit den Dichterinnen und Schriftstellern seiner Zeit, mit Gabriele Wohmann, Kasimir Edschmid, mit Ernst Kreuder und Günter Grass, mit Hans Henny Jahnn, Hans Wohlschläger und Peter Rühmkorf. Schlotter war auch im geistigen Austausch mit klassischen Autoren wie Wilhelm Raabe, García Lorca und James Joyce und immer wieder mit Arno Schmidt, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, die über das Wort und über die Sprache führte. Der Maler Eberhard Schlotter war ein Homme de lettres.

Gotthelf Schlotter, der sein bildhauerisches Glück und seine künstlerische Erfüllung im Tier-Bildnis gefunden hat, „poetisiert“ und erzählt seine unendlichen Geschichten mit und in seinen Skulpturen jener anderen Wesen, die den Menschen auf seinem Weg durch die Welt begleiten. Ihn interessiert eher das Naturhafte, das Gegenwärtige, das unmittelbar auf die Schöpfung zurück geht.

So wie die beiden Schlotter-Brüder, Eberhard und Gotthelf, in ihrem Lebensgang und in ihrem Werk sehr verschieden waren, so waren sie es auch in ihrer charakterlichen Anlage und geistigen Disposition. Die elterlichen und familiären Einflüsse transformierten sie auf ganz unterschiedliche Weise. Auch Gotthelf Schlotter schrieb Briefe oder reflektierte in geschriebenen Texten seine Arbeit und sein Leben und auch er war verbunden mit Arno Schmidt und innerhalb der Darmstädter Kunstszene mit Gabriele Wohmann, Ernst Kreuder, Klaus Doderer und Kasimir Edschmid, der einfühlsam über ihn schrieb.

Aus all den schriftlichen Zeugnissen ist eine Text-Collage entstanden, die die Brüder in ihrem Wesen als Mensch und Künstler zeigen und vielleicht zum besseren Verständnis ihres Werkes beitragen soll. Inmitten der Ausstellung lesen Dorna Oladi und Claus K. Netuschil die Texte im Wechsel. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 13. Januar 2022, um 19 Uhr, in den Räumen des Kunst Archivs statt. Eintritt: 5,- Euro / für Mitglieder frei.


Wir bitten um vorherige Anmeldung. Eintritt nur mit 2G-Plus-Nachweis.

Ausstellung

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