Eberhard und Gotthelf Schlotter

Dem Maler und dem Bildhauer zum 100. Geburtstag

24.10.2021 - 28.01.2022
Eberhard Schlotter, Große Sitzende, Öl/Leinwand, 1949.
Eberhard Schlotter, Große Sitzende, Öl/Leinwand, 1949.

Eberhard Schlotter (1921-2014) und Gotthelf Schlotter (1922-2007): zwei Brüder, Maler und Radierer der eine, Bildhauer der andere.

Unsere Doppel-Ausstellung ist dem Werk zweier der bedeutendsten Künstler der Darmstädter Kunstszene der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewidmet. Für die Kunstwelt in Darmstadt und sehr weit darüber hinaus ist unsere Ausstellung eine kleine Sensation! Zwei der profiliertesten und markantesten Künstlergestalten der Moderne, der Maler Eberhard Schlotter und der Bildhauer Gotthelf Schlotter, feierten, lebten sie noch, im Jahres-Abstand ihren 100. Geburtstag: Künstlerisch tätig und höchst produktiv waren beide bis an ihr Lebensende!

Beide Brüder haben jeweils ein eigenständiges, facettenreiches und an Umfang fast unübersehbares Werk geschaffen, dass sich auch einen festen Platz im öffentlichen Raum, vor allem in Darmstadt, gesichert hat! Beide gehörten zu den bestvertretenen Künstlern von „Kunst am Bau“, mit der die völlig zerstörte Stadt Darmstadt in der Nachkriegszeit an das vom Jugendstil um 1900 historisch geprägte Image als Kunststadt anknüpfte. In der großen Breite der Kultur, mit neuer Musik, Literatur und der bildenden Kunst gelang Darmstadt nach 1945 erneut ein Aufbruch in die Moderne, der durch die Arbeit Eberhard und Gotthelf Schlotters wesentlich mitgeprägt war.

 

Gotthelf Schlotter, Drei auffliegende Kraniche, Bronze, um 1992.
Gotthelf Schlotter, Drei auffliegende Kraniche, Bronze, um 1992.

Nach figurativem Beginn, der Suche nach dem Menschenbild und nach Ausflügen in die Abstraktion wandte Gotthelf Schlotter sich sehr bald und mit großer Konsequenz der Tierwelt als Motiv seiner Plastiken zu. Er fand seinen Weg zur Vogelgestalt in vielfältigster Ausprägung alles Gefiedertem und Geflügeltem, von Eule und Rabe über Marabu und Flamingo zu Pelikan, Ente, Hahn und vor allem immer wieder zum Kranich. Schlotter war ein großer Meister der viel-figurigen Gruppe.

Seine Plastiken befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen. Auch auf den Plätzen und Anlagen Darmstadts und anderswo sind viele Freiplastiken zu entdecken.

Eberhard Schlotter, Der Metzger und seine Frau, Öl/Leinwand, 1986/87.
Eberhard Schlotter, Der Metzger und seine Frau, Öl/Leinwand, 1986/87.

Eberhard Schlotter orientierte sich in seiner Bildsprache an der internationalen Kunst, fand zur künstlerischen Konzentration seiner „leeren“ Bilder, die überwiegend in Spanien entstanden, und führte mit seinen Metzger-Bildern die Figur, den Menschen, wieder in seine Malerei ein. Eine altmeisterliche Malerei, die durch Verzerrungen und metaphorische Überhöhungen Aspekte des Surrealen in seine Malerei miteinbeziehen behandeln, thematisch Landschaft, Stillleben und komplexe, vielschichtige Figurenbilder. Im Spätwerk kommt er wieder zu sparsam-flächig gemalten, abstrahierten Bildern, in denen er erneut Sandbeimischung einsetzt.

In Darmstadt erhielt er zahlreiche „Kunst am Bau“-Aufträge und war von 1955 bis 1957 Vorsitzender der Neuen Darmstädter Sezession. Von Spanien aus, wo er seit 1952 überwiegend lebte und arbeitete, entsandte er sein umfangreiches Werk in die Welt.

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